„Carrie“ war…

… ein voller Erfolg!

Alle drei ausverkauften Aufführungen am Wochenende endeten mit standing-ovations für die hervorragende Leistung des Teams Musical am GiL unter der Gesamtleitung und Regie von Doris Engel.

Tief beeindruckte und anerkennende Stimmen füllten unser Foyer in den Pausen: „Eine Aufführung, die das Niveau einer Schüler-Inszenierung deutlich übersteigt!“, „Die Aktualität des Stücks zum Thema `Mobbing´ ist großartig umgesetzt.“, „Da wachsen die Schülerinnen und Schüler über sich hinaus – was für ein Mut, was für eine tolle Leistung bei jedem einzelnen!“, „Und die Musik ist so klasse – ist das wirklich alles live gespielt?“

Ja, das ist es – oder besser: Das war es. Und für alle drei Live-Aufführungen sei ein riesiges Lob allen Mitwirkenden ausgesprochen! Marlies Laug, verantwortlich für die Soufflage, stöhnte augenzwinkernd am Sonntag nach der letzten Darbietung: „Ich war da vorne auf meinem Stuhl ja regelrecht arbeitslos!“

Auf der Bühne agierten und versetzten das Publikum in eine „Achterbahn der Gefühle“ folgende Schülerinnen und Schüler:

Clara Engelhardt (Stufe EF) verkörperte den vielschichtigen Charakter der Hauptfigur Carrie White mit Bravour. Die spannungsgeladenen und hoch emotionalen Affektwechsel zwischen Scheu und Entschlossenheit, Wut und Freude, Sehnsucht und letztlich Wahn brachte Clara mimisch, gestisch und gesanglich höchst gekonnt auf die Bühne. Besondere Intensität und tatsächliche „Gänsehautmomente“ stellten sich im Duett Claras mit ihrer „Bühnen-Mutter“ Julia Paraskevopulos (Stufe Q1) ein. Julias wirkmächtige, vielgestaltige und sichere Stimme mit ihrer auch in der Darstellung hohen Ausdruckskraft als traumatisierte und verblendete Fanatikerin ließen das Publikum den Atem anhalten…

Was für eine Erleichterung, wenn dann Dina Bogdanski (Stufe EF) als Susan Snell und Nils Langenbach (ehem. Schüler) als Tommy Ross die Bühne betraten! Ein Paar, das Carrie unterstützt, ihr hilft und die eigenen Interessen hintanstellt. Dina, ihre Rolle auf den Leibe zugeschnitten, zauberte mit ihrer klaren Stimme und empathisch gestalteten Gesten den Zuschauern ein wohlwollendes Lächeln ins Gesicht, das zu einem verschmitzten Lachen wurde, wenn Nils als charmanter und pfiffiger Tommy seine Freundin loyal und treuherzig unterstützte.

Kaum atmete man in den Szenen mit diesen beiden „guten Menschen“ auf, betraten auch schon wieder Sophie Kopmann (Stufe EF) und Vincent van Lent (Stufe Q2) die Szenerie: böse, gemein, egoistisch und hinterlistig spielten sie nahezu beängstigend beeindruckend die Antagonisten Chris Hargensen und Billy Nolan.

Kein Wunder, dass ihr grausamer Plan begleitet wurde von den beiden Teufelinnen Antonia Chmielewski (Stufe EF) und Alina Podobed (Klasse 9a), die das gehässige Treiben tänzerisch kunstvoll mit diabolischen Posen antrieben und so die starke Klimax des dramatischen Musicalstücks als Gegenfiguren zu den beiden Engeln Marie Steinberg (ehemalige Schülerin) und Pia Westerheide (Stufe EF) darstellten. Marie und Pia beflügelten das menschlich anständige Vorhaben der beiden Figuren Susan und Tommy mit wunderbar weichen, fließenden Bewegungen und einem Lächeln des reinen Gewissens.

Dass in einer Schule Lehrkörper nicht fehlen konnten – nun, unser Kollege Christian Moormann als lustiger Englischlehrer Mr. Stephens und unsere ehemalige Schülerin Lea Kaczmarczyk als gerechtigkeitsliebende Sportlehrerin Mrs. Gardner beobachteten und kommentierten das Treiben der Abschlussklasse der Bates High School sehr überzeugend mit kritischem Blick und engagiertem Einsatz – und sorgten für den ein und anderen erleichterten Lacher.

Und wenn wir gerade bei Kollegen sind: Benedikt Berghoff wuchs als Reverend Bliss metaphysisch über sich hinaus, das wallende Haupthaar begleitete wippend den kräftigen und warmen Gesang und wurde innig von Phoebe Bethmann (EF), Lyane Mansfeld (Q2), Lina Pukrop (Q1), Paula Rühle (EF), Manouk Schmieder (Q1) und Pia Westerheide (EF) unterstützt, die als mehrstimmiger Sechser-Chor aufmerksam-anerkennende Ohren im Publikum fanden.

Natürlich freuten sich in der Abschlussklasse noch weitere Schülerinnen und Schüler auf den Abschlussball – und spalteten sich in zwei Lager: Die, die einerseits beim Mobbing an Carrie mitmachten – hier sehr überzeugend die fiese und intrigante Norma Watson, fabelhaft gespielt von Barbara Thomas (Klasse 9c) – oder die, die Carrie eher in Ruhe lassen. Hier sei vor allem das authentisch umgesetzte und wunderbar verkörperte Jungenquartett erwähnt: Jonathan Heier (Klasse 9c) als witziger und wichtigtuender Freddy Holt, Paul List (Klasse EF) als in den smarten Tommy Ross verliebter George Dawson, Raphael Voß (Stufe EF) als in seiner eigenen Welt lebender Stokes und Niklas Pfautsch (Klasse 9b) als vom Abschlussball träumender Damengalan.

Aleyna Artar (Klasse 9a) als Helen Shrykes und Julia Janoschka als Frieda Jason (ebf. Klasse 9a) spielten wunderbar klischeehaft zwei „american girls“, denen außer ihrem eigenen Aussehen recht wenig wichtig ist.

Weitere High School Schülerinnen wurden von Meike Kreuzaler und Pia Oelmann (beide Stufe EF), Luisa Kusmierz aus der Klasse 9a, Lisa Kebsch (ehemalige Schülerin) und den beiden jüngsten Mitwirkenden Melissa Kamberaj (Klasse 7d) und Annika Meinhardt (Klasse 7c) dargeboten.

Wirklich allen Darstellerinnen und Darstellern, unabhängig davon, ob sie eine Haupt- oder Nebenrolle besetzten – kann man ein hervorragendes Rollenverständnis und eine überzeugende Einfühlungskraft in die Charaktere des Musicals „Carrie“ bescheinigen. Und eine großartige gesangliche Leistung!

Denn die Musik, oh ja, diese Musik! Sie verfolgt uns wohl alle noch des Längeren, Ohrwurmqualitäten hatten so einige der Stücke…

Unser Dank gilt René Lankeit, der als musikalischer Leiter und Bandleader ein genauso festes, unverzichtbares und durchweg positiv motivierendes Ensemblemitglied wie unsere Kollegin Andrea Möller ist, die als Ensemble- und Chorleitung Maximales aus den Stimmen herauszuholen vermochte.

Der durchweg live (!) spielenden Band soll an dieser Stelle ausdrücklich noch einmal gedankt werden für die schwungvoll-leichte wie gefühlsintensiv-dramatische Stimmungsunterstützung: Danke an Dennis Woller an der Gitarre, Philipp Boehnke am E-Bass, Finn Wenzel an den Drums, Paula Rühle am Cello, Cathleen Wahlbaum und Friederike Westerheide an zwei Querflöten, Jens Meulenberg und Cassandra Riediger an zwei Klarinetten, Marie Steinberg am Saxophon und Stephan Mertmann an der Trompete.

Unverzichtbar sind auch Marlies Laug, Christian Moormann, Sylvia Boomgaren, Gerti Thomas-Book – was wäre unser Produktionsteam ohne Euch?!

Ebenfalls gedankt sei Michael Marquardt, Maren Müller, Marius Tyburski und Theresia Riekert sowie für die so wesentliche Ton- und Licht-Technik Ralf Dunkel, Hendrik Hennek und Felix Gorny sowie Paul Eckenberg, Pascal Kreuznacht und Tristan Stockhorst.

Und an allererster Stelle natürlich danken wir von Herzen unserer Kollegin Doris Engel – sie hat wieder einmal fertig gebracht, was uns allen immer wieder Anlass zum Staunen gibt: Talente bei den Schülerinnen und Schülern zu erkennen, zu fördern oder gar erst wach zu küssen, eine „Musical-Familie“ zu (beg-)leiten, in der jede/r gern und mit einem Lächeln zur Probe kommt – auch, wenn alle anderen schon auf dem Heimweg sind oder ganz schulfrei haben. Wir sind froh und stolz darauf, eine so professionelle, studierte Musiktheater-Regisseurin in unserem Kollegium zu wissen – danke, liebe Doris!

Es waren wundervolle Tage, liebes Team des Musical am GiL – und ich freue mich jetzt schon auf das nächste Großprojekt.

Denn, wie unser Schulleiter Marc Brode am Ende der dritten Veranstaltung sagte: „Für so eine Aufführung fahren manche Menschen viele Kilometer und geben so einiges an Geld aus!“

Diana Lorra

PS: Beim nochmaligen Lesen des Artikels merke ich schon, dass er sehr euphorisch klingt. Doch ich meine – zu Recht! Die anfangs erwähnten Kritiken in den Pausen und im Nachgang zu diesem Stück sind nun einmal, wie sie sind: Voll des Lobes und der Anerkennung! Und das kann man dann doch auch einmal so schreiben…

Fotos: Michael Marquardt