Weil wir nicht aufhören dürfen, zu erzählen…

Halina Birenbaum

Heute, am 27. Januar, jährt sich die Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz zum 72. Mal. Dieses Lager ist wie kein anderes zum Symbol für den Holocaust und die Verfolgung und Ermordung großer Teile der jüdischen Bevölkerung in Europa zur Zeit des Nationalsozialismus geworden. Es steht aber auch real für den Ort, an dem diese Menschen unendliches Leid erfahren haben. Uns ist es wichtig, die Erinnerung an dieses Menschheitsverbrechen wachzuhalten. Und wir möchten unseren Schülerinnen und Schülern vielfältige Zugänge zur Auseinandersetzung mit der Zeit des Nationalsozialismus über den Unterricht hinaus ermöglichen.

Gestern besuchte uns Halina Birenbaum. Sie hat den Holocaust im Warschauer Getto und den Lagern Auschwitz und Majdanek überlebt. Bis auf ihren Bruder sah sie ihre Familienmitglieder nach dem Krieg nicht mehr wieder. In zwei Schulstunden gab sie unseren Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufe Q2 einen lebhaften Eindruck von ihren Erlebnissen in Kindheit und Jugend.  Gebannt hörten die Jugendlichen ihren Ausführungen zu, schluckten, schwiegen, waren bewegt. Nach dem Vortrag suchten viele der Zuhörerinnen und Zuhörer noch das Gespräch mit Frau Birenbaum, die den Schülern die Möglichkeit anbot, auch per Facebook mit ihr in Kontakt zu treten, falls sie noch Fragen an sie hätten. Ein Zeichen, wie jung Frau Birenbaum geblieben ist und sich den Jugendlichen nahe fühlt. Wir danken Frau Birenbaum für ihr Kommen und ihren Vortrag!

Im Rahmen des Auschwitz-Gedenktages nimmt das GiL heute mit einer Schülerdelegation an der offiziellen Gedenkfeier der Stadt Marl im Rathaus teil. In der Schule findet die Aktion „Lesen gegen das Vergessen“ statt, bei der die Schülerinnen und Schüler mehr über die Familie Boldes erfahren, an die die Stolpersteine in der Hülsstraße erinnern.

Redaktion und Foto: B. Berghoff