Besuch im Industriemuseum Oberhausen

Eine Exkursion zum Industriemuseum nach Oberhausen unternahm am 31.5. die Klasse 7b, um dort einen Studientag zum Thema „Industrialisierung im Ruhrgebiet“ durchzuführen, der eingebettet ist in die momentane Unterrichtsreihe im Fach Geschichte: Deutschland im 19. Jahrhundert.

In der ehemaligen Zinkfabrik Altenberg bekamen wir zunächst eine Führung durch das Museum, die unter dem Titel „Vom ersten Eisen zum Strukturwandel“ einen Überblick über die Entwicklung der Industrie im Ruhrgebiet gab. Zunächst ging es um die Zinkfabrik und die Arbeit dort. Zinkbarren wurden mit einer Zange in einer Walze geschoben und dort zu dünnen Blechen gewalzt. Wie schwer diese Arbeit war, konnten die Schülerinnen und Schüler selbst testen. Kaum jemandem gelang es, die 25 kg schweren Barren mit der Zange auch nur anzuheben. Die Arbeit war aber nicht nur körperlich anstrengend, sondern auch sehr gefährlich, weil es noch kaum Arbeitsschutzmaßnahmen gab. Eingeatmetes Blei setzte sich im Zahnfleisch ab, kleine Unvorsichtigkeiten im Umgang mit der Walzmaschine konnten den Verlust von Fingern, Händen oder dem ganzen Arm zur Folge haben. Neben Zink war während der Industrialisierung besonders die Eisen- und Stahlindustrie von Bedeutung, für die die Kohle aus den Bergwerken gebraucht wurde. Wie ein Hochofen funktioniert konnten wir erleben, indem wir selbst ein Modell betraten.

Wir erfuhren, dass es viele verschiedene Arten von Stahl gibt, mit je nach Verwendungszweck unterschiedlichen Eigenschaften. Bevor dieser verbaut werden kann, muss er auf seine Stabilität hin geprüft werden. Mit einer entsprechenden Prüfmaschine wurde uns gezeigt, wie der Stahl getestet wird und wie Stahl sich zunächst verformt und schließlich zerreißt, wenn genug Kraft eingesetzt wird. Statt dem angekündigten „leisen Ziepen“ zerriss der Stahl mit einem ganz schön lauten Knall!

Auch die weitere Verarbeitung von Stahlprodukten wurde uns vorgeführt. Die dabei eingesetzten Maschinen wurde mit Hilfe von Dampfmaschinen betrieben, die Zahnräder und Walzen bewegten, die über Lederriemen mit den Maschinen verbunden waren.

Der zweite Teil des Tages bestand in einer Gruppenarbeit. In kleinen Gruppen bekamen die Schüler Arbeitsaufträge zu bestimmten Teilbereichen wie z.B. Arbeit und Berufen oder Industriespionage, die sie mit Hilfe der Exponate im Museum selbständig bearbeiten mussten. Der Tag endete mit einer Präsentation und Besprechung der Arbeitsergebnisse.

Av