„Einfach mal blau machen“ – Chemie-LK im XLAb

Marl, 8. November 2016: Herbststimmung macht sich an diesem Morgen unter uns breit. Der Boden ist bunt und diesiges Wetter treibt die Kälte in unsere Kleider. Leicht hüpfend warten wir auf unser Transportmittel nach Göttingen. Dort steht das XLAB, das Labor für junge Leute, und dort nutzen wir in den kommenden Tagen die Gelegenheit, in universitärer Umgebung experimentell in die Farb- und Kunststoffchemie einzutauchen.

Nach einer reibungslosen Fahrt beziehen wir unser Quartier am Nikolausberg oberhalb Göttingens. Zufrieden fahren wir mit dem Stadtbus zu unserem ersten Programmpunkt ins Stadtzentrum. Hier stimmen wir uns bei einer aufschlussreichen Stadtführung auf die kommenden Tage ein. Otto von Bismarck, so vernehmen wir unter anderem, durfte einst als Student häufiger eine Nacht im Karzer verbringen!

Am nächsten Morgen fahren wir zu unserem ersten Labortag ins XLAB. Sehr schön hier! Nach einer kurzen Begrüßung um Neun wird es farbig und die Experimente des Tages werden vorgestellt: Farbstoffsynthese, Photometrie, Küpenfärbung und Co, so lautet unser heutiges Programm. Noch schnell der obligatorische „Laborführerschein“ und dann gehen wir es an, ganz nach dem Motto: „Einfach mal blau machen!“

Die Mittagspause in der Mensa beschert uns typische Uni-Atmosphäre. Viele Leute stehen in langen Schlangen an der Ausgabe fürs Stammessen an. Studieren macht hungrig. Nach einer abschließenden Auswertung endet um Fünf unser erster Labortag – gut gemacht! Wir nutzen die freie Zeit am Abend: Göttingen, wir kommen!

Heute Morgen starten wir deutlich früher. Wir sitzen bereits um kurz vor acht im großen Chemiehörsaal und warten auf den Dozenten. Fünf nach Acht, erste Unruhe macht sich unter uns breit. Aber erst ein akademisches Viertelstündchen später geht es mit einer Wiederholung in englischer Sprache los. An der Uni ticken die Uhren wohl anders. Wenn das mal nicht Schule macht.

Um Zehn werden wir bereits im XLAB erwartet und zunächst auf die Kunststoffchemie eingestimmt. Verschiedene Polymere, wie z.B. Bakelit und Nylon stellen wir heute her. Zwischendurch sorgen kleine Rauchzeichen für etwas „Erheiterung“ in unserer Gruppe. Mit dem Feueralarm verlassen wir unseren Laborplatz und das Gebäude schnell und sicher. Und wir nutzen die kleine Zwangspause für ein Gruppenfoto vor dem Einsatzfahrzeug der Feuerwehr.

Nach dem Mittagessen in der Mensa experimentieren wir noch ein Weilchen, bevor uns ein Chemie-Doktorand zu einer Führung durch das angrenzende Chemische Institut abholt. Hier erkunden wir die Arbeitsplätze und -weise von Doktoranden und Studierenden und bekommen viele Tipps und Hinweise zum Chemie-Studium. Am Abend treffen wir uns im Kartoffelhaus zum gemeinsamen Abendessen und lassen den Tag ausklingen.

Nach bereits vielen „Leuchterscheinungen“ in den vergangenen zwei Tagen gehen wir heute an unserem letzten Exkursionstag der „Chemie der Leuchterscheinungen“ auf den Grund. Wieder stehen zahlreiche interessante Experimente zur Verfügung und besonders beein-druckend ist der Versuch mit Luminol in der Dunkelkammer.

Der Vormittag ist schnell vorüber, wir verabschieden uns, stellen uns noch einmal in die Mensaschlange für das Stammessen an und fahren ohne großen Stau wieder nach Hause. Sehr schön war’s.

UND: DANKE für die großzügige finanzielle Unterstützung der Fahrt durch die Engel-Stiftung, der Koop-Chemie-LK